Ein moderner Lebenslauf:
das zentrale Dokument
Ein moderner Lebenslauf ist das zentrale Dokument der Bewerbungsunterlagen.
Denn er enthält alle Fakten zu den erworbenen Qualifikationen,
den wichtigen Fachkenntnissen und Berufserfahrungen
sowie auch zu entscheidenden Fähigkeiten und Stärken.
Deshalb studieren ihn auch viele Personaler meist zuerst,
um die generelle Eignung der Bewerberin bzw. des Bewerbers zu bewerten.
Ein moderner Lebenslauf muss daher mit
größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit erarbeitet werden.
Ein moderner Lebenslauf realisiert
4 entscheidende Grundsätze:
✅ 1.) Übersichtlichkeit
✅ 2.) Vollständigkeit
✅ 3.) Wahrheitsgehalt
✅ 4.) Gewichtung
Moderner Lebenslauf mit Übersichtlichkeit
Ein optimal übersichtlicher Lebenslauf ist bestens strukturiert und lesbar.
Der Personaler will sofort die Angaben entnehmen, die ihn interessieren.
Wenn er wissen will wer Sie sind, wird er sich auf Ihre persönlichen Angaben konzentrieren. Möchte er sich über Ihre Fachkenntnisse und Berufserfahrungen informieren, wird er sich Ihrem beruflichen Werdegang widmen. Und wenn er schließlich an Ihren Fortbildungen oder Hobbys interessiert ist, wird er sich in diesen entsprechenden Abschnitten informieren.
Vor allem will er aber nicht: Lange suchen!
Ihr moderner Lebenslauf wird deshalb tatsächlich höchst übersichtlich und damit bestens strukturiert und lesbar, wenn Sie ihn in diesen Abschnitten aufbauen:
1.) Persönliche Angaben
Die persönlichen Angaben müssen immer enthalten:
- Name, Vorname (gegebenenfalls mit Geburtsname)
- Geburtsdatum und -ort (gegebenenfalls mit Ausland)
- Familienstand (ledig, verheiratet, geschiedenen oder verwitwet)
- Staatsangehörigkeit (z.B. Deutsch, Niederländisch, Polnisch)
Die persönlichen Angaben müssen nur bei Erforderlichkeit enthalten:
- Religiöse Konfession
- Grad einer körperlichen und/oder geistigen Behinderung
- Führerschein-Klasse/n
Die persönlichen Angaben können enthalten:
- Wohn-Anschrift
- Telefonnummer – Festnetz
- Telefonnummer – Mobil
- E-Mail-Adresse
- Bewerber-Foto
→ Wenn die Adress- und Kontaktdaten sowie das Bewerber-Foto auf einem Deckblatt präsentiert werden, dann können sie im Lebenslauf natürlich entfallen.
2.) Beruflicher Werdegang
Im beruflichen Werdegang müssen Sie alle Arbeitsverhältnisse mit diesen Inhalten chronologisch absteigend auflisten:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Bezeichnung der Tätigkeit
- Bezeichnung des Unternehmens mit Einsatzort
- durchgeführte Haupttätigkeiten
zum Beispiel:
seit 01/2017 | Assistentin der Geschäftsführung |
ABC GmbH & Co. KG, Dresden | |
• Vollständige Erledigung der anfallenden Korrespondenz • Planung, Überwachung und Sicherstellung anfallender Termine • Empfang und Betreuung von Kunden und Gästen • Planung, Organisation und Realisierung von Veranstaltungen aller Art • Planung, Organisation und Nachbereitung von Geschäftsreisen • Erarbeitung von Entwürfen für Präsentationen • Führen von betriebswirtschaftlichen Statistiken • Ablage- und Vorlagewesen sowie Archivierung von Dokumenten • Annahme und Weiterleitung von Anrufen • Annahme und Verteilung von Posteingängen und E-Mails | |
11/2016 – 12/2016 | Arbeitssuchend / Bewerbungsphase |
06/2010 – 10/2016 | Kaufmännische Angestellte |
Firma Benno Beispiel – Elektroinstallation, Meißen | |
• Aufbereitung und Pflege von Kunden- und Artikelstammdaten • Annahme von Aufträgen und Bestellungen • Schreiben der Rechnungen • Prüfung von Eingangsrechnungen und Lieferscheinen • Allgemeine und operative Büroorganisation | |
05/2010 | Bewerbungsphase nach dem Studium |
→ Auch Zeiten der Arbeitssuche müssen mit angegeben werden.
3.) Studium
Bei einem erfolgten Hochschul- bzw. Fachschulstudium müssen diese Inhalte angegeben werden:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Bezeichnung des Studiengangs
- Schwerpunkt/e des Studiengangs
- Universität, Hochschule oder Fachschule
- Thema und Note der Abschlussarbeit (Bachelor bzw. Master)
- Abschluss als [Bezeichnung] (optional mit Note)
zum Beispiel:
10/2005 – 04/2010 | Betriebswirtschaftslehre Schwerpunkte: Finanzen und Controlling |
Humboldt-Universität zu Berlin | |
Bachelor-Arbeit: „Der Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Liquidität der Pflastersteine“ (Note 1,6) | |
Abschluss: Bachelor of Arts (Note: 1,8) |
4.) Berufsausbildung
Bei einer erfolgten Berufsausbildung müssen diese Inhalte angegeben werden:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Bezeichnung der Ausbildung
- Ausbildungseinrichtung / Unternehmen
- optional: Abschluss als [Bezeichnung] (optional mit Note)
zum Beispiel:
09/2002 – 06/2005 | Ausbildung zur Fachkauffrau im Einzelhandel |
Möbelhaus Wunderbar GmbH, Dresden |
5.) Schulbildung
Bei Schulbildung wird in der Regel nur die letzte Phase mit diesen Inhalten angegeben:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Schule und Schulart, Ort
- Bezeichnung des Abschlusses (optional mit Note)
zum Beispiel:
09/1994 – 07/2002 | Victor-von-Bülow-Gesamtschule, Realschule, Leipzig |
Abschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife (Note 1,5) |
6.) Fortbildung / Qualifizierung
Bei durchgeführten Fortbildungs- bzw. Qualifikationsmaßnahmen werden in der Regel diese Inhalte angegeben:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Bezeichnung der Maßnahme
- Ausbildungseinrichtung / Unternehmen, Ort
zum Beispiel:
11/2020 | Seminar: „MS Excel 2019 – Aufbaukurs“ |
Betriebsakademie Wunderlich e.V., Dresden |
7.) Ehrenamtliches Engagement
Ehrenamtliche Tätigkeiten werden in der Regel mit diesen Inhalten angegeben:
- Zeitraum mit Monats- und Jahresangaben
- Bezeichnung der Tätigkeit
- Einrichtung / Unternehmen, Ort
zum Beispiel:
seit 09/2015 | Übungsleiterin im Nachwuchsbereich |
SV Volleyball Dresden e.V. |
8.) Sprachkentnisse
Fremdsprachkenntnisse müssen auch mit dem Grad der Beherrschung angegeben werden.
zum Beispiel:
Verhandlungssicher: | Englisch (in Wort und Schrift) |
Sehr Gut: | Französisch (in Wort und Schrift) |
Grundkenntnisse: | Russisch |
9.) IT-Kentnisse
Auch die IT-Kenntnisse müssen auch mit dem Grad der Beherrschung angegeben werden.
zum Beispiel:
Sehr gut: | MS Word, Excel, PowerPoint, Outlook |
Gut: | SAP / R3 |
Grundkenntnisse: | Adobe Photoshop |
10.) Freizeitaktivitäten
Es sollte bis zu drei Freizeitaktivitäten bzw. Hobbys angegeben werden.
zum Beispiel:
• Volleyball (aktiv im Verein) |
• Städte-Reisen (Europa) |
• Literatur (Belletristik) |
Moderner Lebenslauf mit Vollständigkeit
Ein Moderner Lebenslauf muss in jedem Fall vollständig, das heißt zeitlich lückenlos sein.
Achten Sie streng darauf, dass Ihr Lebenslauf vollständig ist und keine chronologischen Lücken enthält.
Denn darauf legen die Personalverantwortlichen großen Wert. Bei Lücken – und sei es mitunter auch nur ein Monat – kann dieser Umstand bereits eine Absage zur Folge haben.
Was meinen Sie, was könnte ein Personaler davon halten, wenn Sie einen bestimmten Zeitraum einfach weggelassen haben? Der Eindruck, der dabei entstehen könnte, ist: Der Bewerber hat etwas zu verbergen, was er – für den Erfolg der Bewerbung – keineswegs erwähnen will.
Der Personaler könnte sogar annehmen, dass der Lebenslauf nicht der Wahrheit entspricht. Als Konsequenz kann die ganze Bewerbung unglaubwürdig werden.
Deshalb: Schreiben Sie vom aktuellen Zeitraum bis hin zur Schulbildung einen zeitlich lückenlosen Lebenslauf, in dem sich alle Angaben mit Monats- und Jahreszahlen stets chronologisch anpassen.
Normale Umstände sind hierfür:
– kürzere Arbeitslosigkeit (maximal 1 Jahr)
– Auszeit (Sabbatical)
– Krankheit mit Rehabilitations- bzw. Genesungsphase
– Pflegezeit von Familien-Angehörigen
Außergewöhnliche Umstände sind:
– lange Arbeitslosigkeit (über 1 Jahr)
– lange Phase von Krankheit- bzw. Berufsunfähigkeit
– Haftstrafe
Moderner Lebenslauf mit Wahrheitsgehalt
Sie haben sich deshalb erfolgreich beworben und den Job bekommen, weil auch Ihr Lebenslauf mit allen seinen Angaben die Personalentscheider von Ihrer Eignung überzeugt hat.
Nun stellt sich aber nach einiger Zeit (von ein paar Tagen bis hin zu mehreren Jahren) heraus, dass Sie unwahre Angaben im Lebenslauf gemacht haben, dass Sie also gelogen haben. Das ist ein Grund zur fristlosen Kündigung, was sogar mit nachfolgenden Schadenersatzforderungen verbunden sein kann.
Angenommen, Sie haben Qualifikationen angegeben, die Sie aber nicht besitzen. Nun müssen Sie diese im Arbeitsalltag unter Beweis stellen. Doch aufgrund der fehlenden Kenntnisse werden Sie nur Stress erleiden und Fehler begehen. Schließlich wird Ihre erfundene „Qualifikation“ eingehender überprüft – mit dem Resultat, dass der Schwindel auffliegt.
Angenommen, Sie haben einen Zeitraum der Arbeitslosigkeit insofern „überbrückt“, dass Sie das zuvor bestehende Arbeitsverhältnis auf die Zeit der Arbeitslosigkeit „ausgedehnt“ haben. Ein erfahrener Personaler kann den Schwindel bereits aufdecken, indem er sich den Unterlagen wie Arbeitszeugnisse oder Fortbildungsnachweise widmet. Fehlen diese wichtigen Dokumente, kann er bereits den Wahrheitsgehalt des Lebenslaufes anzweifeln.
Schreiben Sie deshalb nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit in den Lebenslauf.
Damit leben Sie nicht nur viel ruhiger, sondern überzeugen auch mit Authentizität.
Denn niemand wird den „perfekten“ Lebenslauf präsentieren können – auch nicht die Personalmanager ihre eigenen. Und das wissen sie nicht nur von sich selbst, sondern sie erwarten es auch von Ihnen.
Moderner Lebenslauf mit Gewichtung
Der ideale Lebenslauf passt auch perfekt zum Stellenangebot – und deshalb gibt es diesen nicht.
Denn wenn der Personaler daraus entnimmt, Sie haben Ihr Leben quasi nur auf Ihre beworbene Stelle (das Stellenangebot) ausgerichtet, so wird er Ihren Lebenslauf als unrealistisch und damit als unglaubwürdig beurteilen.
Also sind bestimmte Zeiten, die nicht mit der angestrebten Arbeitsstelle vereinbar sind, ganz normal – und daran wird sich auch kein Personaler stoßen. Aber diese Fakten müssen angeführt werden. Dafür genügt in der Regel die bloße Angabe dieses Lebensabschnittes, ohne Kommentar und ohne weitere Betonung. Schließlich muss der Lebenslauf auch lückenlos sein.
Jedoch denjenigen Stationen, die von großer Bedeutung sind, müssen Sie besonderes Gewicht verleihen.
Diese Lebensphasen, in denen Sie das Rüstzeug für die angebotene Stelle erworben haben, müssen Sie dann betonen bzw. ausführlich darlegen. Denn daran sind die Personalentscheider stark interessiert.
Beispiele für entsprechende Lebensphasen:
- treffliche Haupttätigkeiten in Arbeitsverhältnissen
- Studium mit Schwerpunkt für den geworbenen Job
- Berufsausbildung in der betreffenden Branche
- Ehrenamtliche Tätigkeiten
- Freizeitaktivitäten und Hobbys
- Lieblingsfächer in der Schule (bei Azubis)
Erarbeiten Sie sich einen „roten Faden“, der besonders die Stationen Ihres Lebens ins Gewicht bringt, die beweisen und begründen, dass Sie der geeignete Bewerber sind.
Gewichten Sie die Lebensabschnitte umso mehr, von denen Sie wissen, dass sie große Bedeutung für Ihren Traum-Job haben.
Vorsicht vor zu viel Gewichtung!
Es kann schnell kontraproduktiv werden, wenn Sie Ihre Fähigkeiten und Stärken überschwänglich und selbst bewertend anpreisen. Damit können Sie schnell Eigenlob produzieren und egozentrisch wirken, was den Personalprofi recht unangenehm in die Nase fahren wird.
Belassen Sie es deshalb bei der Benennung all Ihrer Qualifikationen, Fähigkeiten und Fertigkeiten und überlassen Sie dem (zukünftigen) Personalchef die entsprechende Beurteilung und Bewertung.
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